Dabei kann Gewalt sowohl im häuslichen Bereich, in Paarbeziehungen als auch bei ambulanter und stationärer Pflege auftreten. Niemand sollte Vernachlässigung, Misshandlung, Beschimpfung, körperlichen Einschränkungen wie Fixierungen oder Schlägen, häuslicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt sein – daran gemahnt die Opferhilfeorganisation WEISSER RING zum Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen.
Untersuchungen zufolge berichten etwas 5 Prozent der Menschen über 60 Jahren, bereits Opfer von Diskriminierung und Gewalteinwirkung geworden zu sein, die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher sein.
Gewalt und Misshandlungen, egal ob physisch oder psychisch müssen ernst genommen werden – nicht nur in der Pflege sondern auch in Paarbeziehungen. Betroffene sind Frauen sowie Männer, denn trotz fortschreitendem Alter endet eine langjährige Gewaltbeziehung nicht einfach so. Es können aber auch krisenhafte Lebensereignisse wie Verrentung, nachlassende Gesundheit und möglich soziale Isolation das gewaltförmige Austragen von Konflikten erstmals auslösen.
Wer im Alter Gewalt erfährt, der ist oft nicht in der Lage, sich Hilfe zu suchen, weiß nicht, wer sich des Problems annehmen würden oder schämt sich zu sehr, um überhaupt über die Vorfälle zu sprechen.
Ein zweijähriges Forschungsprojekt der Hochschule RheinMain – Fachbereich Sozialwesen – hat sich der Frage gewidmet, wie und ob man den Betroffenen den Zugang zur Hilfe erleichtern kann. (Forschungsprojekt „Niedrigschwellige Hilfeansätze bei Gewalt in Paarbeziehungen älterer Männer und Frauen“)
Rufen Sie uns an, wenn Sie oder ein Angehöriger Hilfe benötigen, denn auch der WEISSE RING hält eine Reihe von Beratungs- und Hilfsangeboten für gewaltbetroffene ältere Menschen vor. So können Sie sich – auch anonym – unter der Telefonnummer 116 006 an das Opfer-Telefon des WEISSEN RINGS wenden. Das Angebot ist bundesweit verfügbar, kostenfrei und täglich von 7 bis 22 Uhr zu erreichen.
Unsere Opferhelfer stehen Ihnen mit Rat und Tat vor Ort zur Seite.