Das Hotel Fulda Mitte war erneut der Treffpunkt für die Landestagung des Landesverbands Hessen am Wochenende vom 24. und 25.06.2023.
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Landesvorsitzenden Dr. Patrick Liesching. Er berichtete über verschiedene vereinsinterne Themen, neben geplanten Kooperationen unter anderem auch über das Engagement in Hessen und im Bund für den Einsatz der elektronischen Fußfessel in Fällen häuslicher Gewalt.
Auf Dr. Liesching folgte ein Grußwort des Fuldaer Bürgermeisters Dag Wehner. Herr Wehner dankte den Ehrenamtlichen im Allgemeinen, und der Fuldaer Außenstelle, mit der er schon lange bekannt ist, im Besonderen, für ihren Einsatz in der Opferhilfe. Er selbst war früher im Versorgungsamt tätig und für den Bereich OEG zuständig, sodass man merkte, ihm sind die Themen des Vereins nahe.
An die Grußworte schloss sich ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm mit verschiedenen Redner*innen aus der BGS an. Zunächst berichtete der Koordinator der Onlineberatung, Tim Herrscher, über die No Stalk App, gab Hinweise zur Nutzung und informierte die anwesenden Opferhelfer*innen darüber, wie sie Betroffene am besten zur Anwendung der App beraten können.
Nach dem wie immer umfangreichen und auf der sonnigen Hotelterrasse eingenommenen Mittagessen folgten die Referenten Matthias Wenig und Christiane Kast vom Opfertelefon. Sie berichteten zur Ausbildung und Auswahl der Mitarbeiter*innen am Opfertelefon, zur Entwicklung der Fallzahlen und direkt aus ihrem Arbeitsalltag. Hierbei kam der Wunsch auf, den Austausch zwischen Opfertelefon und Außenstellen stärker zu fördern, ein Wunsch deren Anstoß das Landesbüro sich als Aufgabe mit nach Hause genommen hat.
Im nächsten Programmpunkt berichtete Eike Eberle (Referatsleiter Opferschutz) aus der Bundesgeschäftsstelle. Hier gab es einen Rundgang durch alle Referate und dort anstehende oder aktuelle Entwicklungen sowie einen guten Überblick über aktuelle Fallstatistiken. Außerdem sprach er mit dem Plenum über neue Regelungen zur Beantragung von Hilfen zum Erwerb von PTBS-Hunden für Betroffene.
Den Abschluss der Referentenrunde bildeten zwei ehrenamtliche Mitarbeiter aus dem Landesverband. Heinz Habermann, kommissarischer Leiter der Außenstelle Main-Kinzig-Kreis und seit letztem Jahr der hessische Koordinator für Großereignisse, stellte den aktualisierten hessischen Leitfaden zum Umgang mit Großereignissen vor. Im Anschluss übernahm Detlev Daum das Rednerpult und stellte das Ergebnis der Arbeitsgruppe Ehrenamtsgewinnung vor, das eine gelungene Handreichung mit Praxistipps zur Gewinnung neuer Mitarbeitender in den Außenstellen ist.
Den Abschluss bildeten am Samstag die Ehrungen.
Zunächst wurde nach 16 Jahren der ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende und langjährige Außenstellenleiter in Wiesbaden und im Rheingau-Taunus-Kreis, Rudolf-Lothar Glas, aus beiden Ämtern verabschiedet und für seinen Einsatz geehrt. Herr Glas hatte Anfang des Jahres die Ämter aus persönlichen Gründen niedergelegt, bleibt aber weiterhin Mitarbeiter in der Außenstelle.
Neben einer Verabschiedung galt es auch neue Amtsinhaberinnen zu begrüßen. Zuerst wurde Edith Rischer als Nachfolgerin in der Außenstellenleitung in Wiesbaden und im Rheingau-Taunus-Kreis willkommen geheißen.
Auch die Wetterau hat eine neue Leitung bekommen und Cornelia Weber wurde vom Landesvorsitz zur Amtsübernahme geehrt.
Die nächste im Bunde der zu Ehrenden war Manuela Opfermann, die seit nunmehr 30 Jahren Mitarbeiterin der Außenstelle Waldeck-Frankenberg ist. Die Ehrung ist eine Anerkennung ihres außergewöhnlich langen Engagements für die Belange von Kriminalitätsbetroffenen. Ihr besonderer Einsatz für die Betroffenen der Amokfahrt in Volksmarsen im Jahr 2020 verdient zudem einen besonderen Dank.
Für 15 Jahre Mitarbeit beim WEISSEN RING wurden drei Ehrenamtliche geehrt. Nachdem in den Pandemie-Jahren keine Landestagungen stattfinden konnten, wurden Ehrungen in Fulda nachgeholt. Ingrid Schott (Außenstelle Frankfurt Ost), die schon seit 18 Jahren im Einsatz ist, erhielt ihre Urkunde zum 15-Jährigen Jubiläum ebenso wie Jürgen Reith (Außenstelle Fulda) und Horst Helmig (Außenstelle Gießen), die seit 2008 den Verein unterstützen. Horst Helmig war zudem von 2018 bis zu diesem Jahr stellvertretender Außenstellenleiter in Gießen. Diese Position hat er nun niedergelegt, bleibt aber als Mitarbeiter in der Außenstelle.
Bereits seit 13 Jahren im Einsatz für den WEISSEN RING ist Reimund Schmidt, stellvertretender Außenstellenleiter in Frankfurt West und Ost. Durch die in der Vergangenheit ausgefallenen Landestagungen wurde er nachträglich zum 10-Jährigen Jubiläum geehrt. Seit 10 Jahren im Verein tätig ist Rüdiger Schuch, der seit 2017 die Geschicke der Außenstelle Lahn-Dill-Kreis lenkt.
In der letzten Ehrung des Tages wurde den Ehrenamtlichen gedankt, die seit nun mehr 5 Jahren im Verein tätig sind. Auch hier gab es die Nachholung einiger Ehrungen. Monika Hirluksch, die inzwischen seit 7 Jahren in der Außenstelle Frankfurt Ost tätig ist, wurde ebenso geehrt wie Hans-Karl Temme, der seit 2019 auch das Amt des Außenstellenleiteres im Hochtaunuskreis innehat und seit 2017 im Verein mitwirkt. Ebenfalls seit sechs Jahren im Verein tätig ist Josefa Zimmermann, die im Jahr 2021 die Außenstellenleitung in Marburg-Biedenkopf übernommen hat. Abschließend wurden Elke und Valeska Donners geehrt, die ebenfalls seit 2017 als Opferhelferinnen im Kreis Offenbach im Einsatz sind.
Nachdem am Vorabend ein gutes Abendessen, das eine oder andere Glas Wein und für einige Teilnehmende auch ein Ausflug in die Fuldaer Innenstadt genossen wurde, ging es am Sonntag nach dem Bericht des Landesvorsitzenden in einen spannenden Gastvortrag.
Zunächst berichtete Dr. Liesching über die aktuellen Entwicklungen im Landesverband, informierte über die Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeitenden und die Zahl von Vereinsmitgliedern. Positiv fiel dabei auf, dass nahezu ein Drittel der neuen Vereinsmitglieder in die Altersgruppe bis 34 Jahre fiel, was zeigt, dass der Verein durchaus weiterhin auch bei Jüngeren bekannt ist.
Außerdem wurde eine Ehrung nachgeholt, die am Vortag nicht stattfinden konnte. Jürgen Reith aus der Außenstelle Fulda wurde für 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt.
Den Abschluss der Landestagung stellte der Gastvortrag von Dr. Thomas Hauburger, der im Bereich der Cold Cases, also der nicht gelösten Fälle zuständig ist. In seinem Vortrag stellte er zwei Fälle vor, die er gemeinsam mit Kollegen aufgearbeitet hat.
Nach einem gemeinsamen Imbiss machten sich die Teilnehmenden auf die Heimreise. Wir danken allen Referent*innen und Teilnehmenden für den lebhaften Austausch und freuen uns auf die nächste Landestagung 2024.